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Dritte Tour

Heute steht ein besonderes Highlight auf dem Plan, aber das verrate ich erst später. Nach dem Start geht es heute ausnahmsweise mal nicht nach links, sondern wir biegen in Kartitsch rechts ab Richtung Kötschach-Mauthen und folgen dem Lesachtal auf der B111 - und hier ein Vorschlag an die österreichischen Straßenbaubehörden: Erneuert mal die Oberfläche auf den letzten ca. 20km, das war vor einigen Jahren schon schlimm und ist jetzt einfach nur noch grausam.
In Kötschach-Mauthen nehmen wir die noch sehr leere Nordrampe des Ploöckenpasses unter die Reifen und fahren kurz nach dem letzten Tunnel auf der Passhöhe rechts auf den Parkplatz für die erste ZiPa/FoPa des Tages. Nach einer kleinen Gebirgsziegen-Eijnlage (zwecks höherer Aussicht für die Fotos) geht es dann rasch die Südrampe hinunter in den italienischen Teil unserer heutigen Tour.

Plöckenpass Plöckenpass

Nach dem Plöckenpass biegen wir in Palluzo rechts ab und tun das nach wenigen Kilometern wieder, um die östliche Auffahrt zur Panoramica del Vette zu nehmen. Auf dem schmalen (2 Autos im Gegenverkehr verursacht jede Menge Rangierarbeit), aber gut asphaltierten Sträßchen geht es in vielen Windungen und Serpentinen am Bergrücken entlang hinauf über die Baumgrenze. Ab hier schlängelt sich die Straße am Hang entlang nach Westen und eröffnet viele phantastische Ausblicke auf die norditalienische Bergwelt. Das Mittelstück der Panoramica ist über mehrere Kilometer nur geschottert, stellt aber für einen geübten Fahrer auch mit einer Straßenmaschine kein Problem dar. Ein Befahren kann ich trotzdem nur bei schönem Wetter empfehlen, ansonsten fährt man nur durch Wolken und der Ausblick ist auch stark eingeschränkt. Aber heute haben wir tolles Wetter mit Sonnenschein und einer herrlichen Sicht auf die umgebende Berglandschafft, an der man sich einfach nicht satt sehen kann. Es fällt schwer, den Blick davon abzuwenden und sich auf die Straße zu konzentrieren, das ändern wir mit einer Pause an einer Kurve, deren Außenseite etwas weiter weg vom Abhang liegt, und wo auf einem Stück Wiese bereits ein Auto steht, an dem sich zwei Wanderer auf das Erklimmen des Hügels an der Innenseite der Kurve vorbereiten. Hier machen wir die obligatorischen Bilder und fahren nach einer halben Stunde weiter.

Panorama
Panorama

Wer will, kann sich hier mit Google Street View mal ein 360°-Panorama anzeigen lassen und danach entscheiden, ob man da nicht selbst mal gewesen sein müsste. Auf unserer Weiterfahrt endet der geschotterte Abschnitt nach einem guten Kilometer und nach weiteren zweieinhalb Kilometern erreichen wir erneut eine Parkbucht, die das Abstellen der Mopeds erlaubt und zur Westseite hin von einem kleinen Wall begrenzt wird, der uns den bis jetzt durch den Bergrücken versperrten Ausblick nach Westen erlaubt: Blick nach Westen

Nachdem wir auch diesen phantastischen Ausblick lange genossen haben, meldet sich langsam die Koffein-Mangelleuchte und ein leichtes Hungergefühl wird auch bemerkbar. Günny macht darauf aufmerksam, dass wir vor knapp zwei Kilometern doch eine Pausenstation passiert haben, an der er ein paar Enduros hat stehen sehen. Wir wenden also, und tatsächlich kommen wir zum Rifugio Chiadinas, zu dem allerdings nur ein ca. 200m langer und ziemlich steil aussehender Schotterweg hinab führt. Trotz der Bedenken, ob wir da wieder hinauf kommen, wählen wir den motorisierten Abstieg und laben uns bei einer herrlichen Aussicht mit Kaffee und einer Kleinigkeit zum Essen. Thomas wagt dann als Erster die Fahrt bergauf zur Asphaltstraße, und tatsächlich ist der Anstieg auch für unsere Reisetourer kein Problem. Wir folgen dem weiteren Verlauf der Panoramica bergab und sind bald danach von Wäldern umgeben, die uns bis ins Tal begleiten. Wieder im Tal, leiten uns die Navis auf einen schmalen, abschnittsweise geschotterten Pfad, der uns in Liariis auf die SP123 zum Monte Zoncolan führt. Dort wollten wir eigentlich gar nicht hin, und wie sich später heraustellt, hat uns ein in der Route vergessener Wegpunkt hierher geführt anstatt direkt zu der im Tal verlaufenden SR355, auf die wir jetzt in Ovaro stoßen und nach Süden folgen.
Über Villa Santina und Ampezzo geht es weiter zum Lago di Sàuris, dazu nehmen wir aber nicht die SP73, die in der Ortsmitte von Ampezzo abzweigt, sondern einige Kilometer später die kleine Via S. Valentino, die über den eher unbekannten, nur 1.425m hohen Passo del Pura führt. Sie ist schmal, sehr wenig befahren und bietet mit ihren bis zum See immerhin 25 Kehren deutlich mehr Fahrspaß als die zu großen Teilen auch durch Tunnels führende SP73. Hinter der Passhöhe halten wir am Rifugio Alpino Tita Piaz auf einen Kaffee an. In der Sonne sitzend kommt auch der Augenschmaus nicht zu kurz, die italienische Bergwelt, vorbeifahrende Motorräder und nicht zuletzt das elegante Stöckelwild eines älteren Herrn bieten genügend angenehme Anblicke. Auf der Weiterfahrt stoßen wir am Ostende des Sees auf die SP73, deren mehr oder weniger scharf gebogenem Verlauf wir für die nächsten knapp 40km bis hinter Laggio di Cadore folgen, wo wir uns auf der SS52 Richtung Norden wenden und ihr bis kurz vor Santa Caterina folgen.
Dort lassen wir den Tunnel rechts liegen und fahren auf der SR48 bis zum Abzweig der SP532, der wir über den Berg anstatt durch ihn hindurch nach Santo Stefano di Cadore folgen. Die Strecke führt zwar meistens durch Wälder, aber die Kurven des Auf- und Abstiegs sind bei weitem interessanter und bieten ein deutliches Plus an Fahrspass. Im weiteren geht es über San Pietro di Cadore zur nördlichen Höhenstraße des Piavetals, der wir als kleinen Leckerbissen zum Tourabschluss über Costalta und Costa nach San Nicolò folgen. In Costalta irritiert uns ein Baustellenschild mit der Behauptung, die Straße wäre im weiteren Verlauf gesperrt und die Suche nach einer Umgehung führt uns immer wieder an dieses Schild zurück, bis wir einen einheimischen Kleinwagen sehen, der ohne zu zögern in diese Baustelle hinein fährt. Kurz entschlossen folgen wir ihm und werden mit einer kurzen Schotterstrecke belohnt, die uns den tollen Ausblick auf das Piavetal bietet. Zurück auf der SS52 sind wir einhellig der Meinung, dass sich unser kleiner Abstecher sehr gelohnt hat.

 Cascata del Pissandolo Cascata del Pissandolo

Auf der Südrampe des Kreuzbergpasses machen wir noch eine ZiPa und FoPa an der Cascata del Pissandolo und schwingen dann weiter zurück ins Hotel, wo wir nach 303km zu unserem letzten Abendessen auf dieser Tour eintreffen.

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